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Deportation Class - Spiegelung

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Lufthansa AG will kritische Plakatkunst aus dem Internet verbannen. Doch die Aktivisten von "kein mensch ist illegal" lassen sich nicht einschüchtern. Internetanbieter aus aller Welt wollen nun die Webseiten mit Grafiken zur "Deportation.Class" spiegeln
 
"kein mensch ist illegal" hat sich dem Druck der Lufthansa nicht gebeugt. Am vergangenen Montag lief ein Ultimatum ab, das der Luftfahrtkonzern den Abschiebegegnern gestellt hatte: Anwälte der Deutsche Lufthansa AG forderten von einem Aktivisten von "kein mensch ist illegal" sowie der "Kölner Stadtrevue", bis zum 16. Oktober eine "Unterwerfungserklärung" zu unterzeichnen und sich darin zu verpflichten, eine Plakat-Ausstellung zu löschen, die sich unter anderem auch auf Webseiten der Stadtillustrierten "Kölner Stadtrevue" befindet.

tmtm.homelinux.org hat die entsprechenden Seiten gespiegelt und bietet sie hier an


Deportation Class

"DeportationClass - gegen das Geschäft mit Abschiebungen" Ausstellung des bundesweiten Netzwerks kein mensch ist illegal
 
Im Mai 1999 starb der sudanesische Flüchtling Mohamed Aamir Ageep an Bord einer Lufthansamaschine. Er sollte, durch BGS-Beamte begleitet, in den Sudan abgeschoben werden. Die Beamten hatten ihn gefesselt, ihm einen Motorradhelm aufgesetzt und ihn solange auf den Sitz gedrückt, bis er erstickte. Der Tod dieses Menschen war im letzten Jahr der Auslöser für das bundesweite Netzwerk kein mensch ist illegal, eine Kampagne gegen die Abschiebungen durch die Lufthansa zu starten.
 
Wir wollen mit unserer Kampagne durch vielfältige Aktionen und Projekte - eins davon ist diese Ausstellung - eine breite Öffentlichkeit erreichen und auf die Verantwortung der Lufthansa aufmerksam machen. Es handelt sich dabei nicht um eine Boykottkampagne. Vielmehr werden Fluggäste und Flugpersonal zur Zivilcourage und zum Handeln gegen Abschiebungen aufgerufen. Letztendlich fordern wir, dass die Lufthansa diesen Geschäftsbereich aufgibt.
Gegen Abschiebungen, die zum Teil tödlich enden, regt sich in verschiedenen europäischen Ländern Widerstand. So gibt es in Frankreich, Belgien und den Niederlanden Protestkampagnen gegen die Luftfahrtgesellschaften Air France, Sabena und KLM. In Deutschland ist die Lufthansa verstärkt in der Kritik. Anfang März 2000 stellte kein mensch ist illegal die Kampagne "Deportation Class- gegen das Geschäft mit Abschiebungen" vor und trat mit Protesten auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, auf den Flughäfen Hamburg, Hannover und München sowie beim Ausbildungszentrum der Lufthansa bei Frankfurt an die Öffentlichkeit. Kein MENSCH IST ILLEGAL will mit vielfältigen Aktionen bei Lufthansaagenturen, Konzernniederlassungen und auf Flughäfen präsent sein und Fluggäste sowie Flugpersonal zur Zivilcourage aufrufen. Ziel der Kampagne ist es, den Konzern zur endgültigen Aufgabe des Geschäfts mit Abschiebungen zu bewegen.
 
Zur Entstehung der Ausstellung
 
Auf der Suche nach einem Plakat zur Kampagne wurden Künstlerinnen und Künstler zu einem Plakatwettbewerb aufgerufen. Es wurden fast 30 Plakate eingesandt, von denen eine Jury aus KünstlerInnen und Menschen des Netzwerks kein mensch ist illegal im Februar 2000 das beste Plakat auswählte.
Diese Plakate, von KünstlerInnen aus verschiedenen Städten und grafisch sehr unterschiedlich gestaltetet, bilden den Hauptteil der Ausstellung. Sie betonen inhaltlich verschiedenste Facetten der Abschiebung - wird einmal mehr das Geschäft mit der Abschiebung betont, steht ein anderes mal die Gefahr, die im Heimatland droht, im Mittelpunkt, so dass ein sehr eindrückliches Bild von Abschiebungen entsteht.
Neben den Plakaten bieten 5 Stelltafeln inhaltliche Hintergründe zum Thema Abschiebung. Hier gibt es auch Informationen für die Besucher und Besucherinnen der Ausstellung, wie sie sich im Falle einer Abschiebung am Flughafen und im Flugzeug verhalten können.
 
Die Ausstellung umfasst 11 Tafeln, davon 9 in A1 und 2 in A0. Darin enthalten sind 5 Texttafeln. Das Ausstellungssystem ist so konzipiert, dass die Plakate in Trägerrahmen sind. Diese Trägerrahmen sind miteinander verbunden. Sie stehen im Raum und müssen von beiden Seiten begehbar sein. Durch direkte Sonneneinwirkung verlieren die Drucke ihre Farbe, deshalb darf die Ausstellung nur in geschlossenen Räumen gezeigt werden. Die Leihgebühr beträgt mindestens 250.-DM.
Anfragen: e-mail: kmii-koeln AT gmx.net
 

Weitere Materialien:
text 1 Deportation Class
 
text 2 Zeigen Sie Zivilcourage, greifen Sie ein!
 
text 3 Internationale Allianzen gegen Fluggesellschaften
 
text 4 Kranich unterm Hakenkreuz
 
text 5 Abschiebung um jeden Preis
 
text 6 Die Presserklärung von KMII vom 18.10.00

 
 


 
 

© Libertad! & MachWerk 2000, zuletzt aktualisiert am Son Jan 19 20:11:04 2003