MÄRZ 1995 S. 5

	Widerstand !
	Generalstände für die Zukunft

Vier Fragen über Generalstände für die Zukunft

• 1 - Warum GENERALSTÄNDE FÜR DIE ZUKUNFT, für die jugendliche Entwicklung ?

  Weil die Entwicklung der Menschheit selbst in Gefahr ist, unsere Zukunft, die Zukunft aller, doch ganz besonders jene der Generationen, die im Kommen sind. GENERALSTÄNDE FÜR DIE ZUKUNFT, um sich langfristige Perspektiven zu geben, Perspektiven, die die Zukunft jedes Einzelnen betreffen in einer Arbeitswelt, einer Gesellschaft, einer Kultur, die von allen für alle zu machen ist. Daher GENERALSTÄNDE FÜR DIE ZUKUNFT, um „Bewegung zu machen”.
   

• 2 - Warum „Bewegung machen” ?

  Weil ganz einfach das Wort „Bewegung” selbst der „Unbeweglichkeit” widerspricht.

  Weil die Bewegung die lange Frist mit in Rechnung nimmt und dadurch die Zukunftsperspektiven aufzeigt.

  Weil sie die Gegenwart mit einbezieht, eine Gegenwart, die sich entwickeln will in einer Entwicklung, die nur jugendlich sein kann.

  Wir durchqueren außerdem :

  • eine lange Wirtschaftskrise, die sich unmittelbar auf das Produktionssystem auswirkt und Arbeitslosigkeit erzeugt, eine Krise, die jetzt zur Bildung einer Klasse von Verunsicherten führt,
  • eine Marktkrise : Übergang von einem Massenproduktions- und -konsumsystem zu einem Markt, der auf „Qualität” zielt. Gleichzeitig scheinen sich die Verantwortlichen in allen betroffenen Bereichen, an erster Stelle in den Unternehmen, nicht mehr für die Entwicklung der Qualität des Menschen selbst zu interessieren, obwohl die „menschliche” Entwicklung allein in der Lage ist, das Wohlergehen dieses Marktes sicherzustellen,
  • eine Gesellschaftskrise : Die fortschreitende Ausgrenzung eines großen Teiles der Bevölkerung aus dem Produktionsbereich ist dabei, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu zerbrechen,
  • eine Ausbildungskrise : Mangelnde Anpassung der Studiengänge und der Ausbildung im Allgemeinen, weder an die Bedürfnisse der Produktionswelt, noch an die Zeitentwicklung,
  • eine Moralkrise : Keine Lebensziele, weder auf der Ebene des Einzelnen, noch auf der der Gruppen, Wiedererwachen der rückwärtsgerichteten Weltbilder, Rückkehr zu Religionen und Nationalismen,
  • eine Zivilisationskrise : keine Langzeitprojekte, Tendenz, unter dem Vorwand der Knappheit die Grundlagenforschung aufzugeben, obwohl allein sie das Aufleben jeder Zivilisation sicherstellt.
     
  
   

• 3 - Auf wen kann sich diese „Bewegung” stützen ?

  Sie stützt sich auf die Jugend, aber eine Jugend, die wir nicht „von Natur” verstehen (die Jugend „von Natur” ist im Großen und Ganzen die Altersklasse der 15-28 Jahre), aber auf eine Jugend, die als „von Kultur” definiert ist. Diese Jugend von Kultur muss sich von folgender Idee ausgehend suchen (erfinden) : „Als Jugendlichen kann man jede Person gleich welchen Alters bezeichnen, die ihre Stellung in der Gegenwart sucht mit Blick auf ihre Entwicklung (ihre Jugend vor sich) oder auch jede Person, die sich darum bemüht, sich eine « Gegenwart, die eine Zukunft hat » zu geben.
   

• 4 - Inwiefern müssen die Menschen, die diese Bewegung machen, sich anders als ihre Vorgänger verhalten ?

  Jeder muss Akteur (Autor seiner Akte) sein wollen (sich organisieren) und nicht mehr ein Interpret (der Mensch der Organisationen, Ergebnis des Taylorismus, ein Mensch, der sich in einer Funktion einschließen lässt : „Der eindimensionale Mensch”).

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